Leben ohne Obdach als „Perspektivwechsel“

Zum mittlerweile siebenten Mal veranstaltet die Liga der Freien Wohlfahrtpflege in Sachsen in der Woche vom 24. bis 28. August ihre Aktion „Perspektivwechsel“. Dabei erhalten Vertreter(innen) aus Politik und Verwaltung, aber auch von Gesundheits- und Sozialkassen, Wirtschaft oder Medien die Möglichkeit, für einen Tag in sozialen Einrichtungen und Diensten mitzuarbeiten. Ziel ist es, im Rahmen der Teilnahme zu verdeutlichen, was soziale Arbeit täglich leistet und einen neuen Blickwinkel auf das eigene Handeln zu gewinnen.

Nach Stationen u.a. im Club Heinrich, einer PARTNER-Werkstatt für Menschen mit Behinderung, einer KiTa der AWO und einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung,  hat sich Hanka Kliese, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, in diesem Jahr für einen Einsatz bei der Wohnungslosenhilfe Chemnitz entschieden.

„Die meisten von uns kennen sicherlich den Ausspruch: In Deutschland muss niemand obdachlos sein. Dennoch gibt es Menschen, die ohne feste Bleibe leben. Warum das so ist und wie sie unterstützt werden können, interessiert mich sehr. Dabei möchte ich nicht nur beobachten, sondern aktiv mitarbeiten“, so Kliese.

Die Wohnungslosenhilfe bietet ein umfassendes Beratungs- und Betreuungsangebot an, welches sich an den verschiedenen Notlagen wohnungsloser Menschen orientiert. Die Vernetzung verschiedener Hilfsangebote und Ansprechpartner unter einem Dach soll eine möglichst effektive Betreuung der Hilfesuchenden gewährleisten.

„Ich nehme immer wieder gern am Perspektivwechsel teil, denn Einblicke in die Praxis sozialer Berufe sind auch für die Entscheidungen, welche im Landtag getroffen werden, wichtig. Bisher habe ich alle Perspektivwechsel als große Bereicherung empfunden. Ich wünsche mir umgekehrt auch ein Interesse am Erleben meines Berufsalltages und lade deshalb dazu ein, auch Politiker mal einen Tag zu begleiten.“