„Tønsberg und Thor Steinar – vom national-sozialistischen Konzentrationslager zum rechten Szeneladen“

Ein Ladengeschäft am Chemnitzer Brühl und ein Konzentrationslager in Norwegen, welches Teil der gigantischen Verfolgungs- und Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten war, bisher aber kaum bekannt ist. Wo da der Zusammenhang ist? Das Bündnis Bunter Brühl, in Reaktion auf die Eröffnung eines Thor-Steinar-Ladens mit dem Namen Brevik vor drei Jahren ins Leben gerufen, durfte die Forschungsergebnisse einer norwegischen Forschergruppe um Bjarte Bruland, dem Chefkurator des jüdischen Museums in Oslo, nutzen, um erstmals Einblicke in die unheilvolle Geschichte des Konzentrationslagers Tonsberg  zu gewähren. In Zusammenarbeit mit dem Historiker Dr. Jürgen Nitsche wurden die Recherchen Brulands und seiner Mitstreiter um Ausführungen zum Schicksal sächsischer und Chemnitzer Juden ergänzt. Gefördert vom Lokalen Aktionsplan für Demokratie, Toleranz und ein weltoffenes Chemnitz entstand so die Ausstellung „Tønsberg und Thor Steinar – vom nationalsozialistischen Konzentrationslager zum rechten Szeneladen“. „Mit der Ausstellung erweitern wir die Auseinandersetzung mit der vermeintlich unpolitischen Kleidungsmarke um eine wichtige historische Komponente“, so Hanka Kliese, die Initiatorin des Bündnisses. „Es  ist uns wichtig zu zeigen, dass Thor Steinar bzw. das Tragen der Marke keinesfalls unpolitisch ist und die Namenswahl für das Geschäft in Chemnitz keineswegs nur auf eine „normale“ norwegische Stadt verweist.“.

Eingerahmt werden die Ausführungen zum Lager von Abschnitten zu den frühen Konzentrationslagern in Deutschland und der Verfolgung norwegischer Juden einerseits und jüdischen Opfern aus Sachsen und Chemnitz andererseits. Am Ende schlägt die Ausstellung den Bogen zu weiteren Thor-Steinar-Läden in Deutschland und deren Benennung nach weiteren, ebenfalls geschichtsträchtigen norwegischen Städten.

Die Vernissage findet am Dienstag dem 14. April um 18:30 im Ausstellungsraum des Chemnitzer Rathauses statt. Musikalisch untermalt von Musikern der Chemnitzer Musikschule werden die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit haben die Ausstellung zum ersten Mal zu sehen.Der Eintritt ist frei.