Entscheidung greift Grundwerte des Sports an

„Ingo Steuers sportliche Verdienste sind unbestritten. Dennoch greift diese Entscheidung die Grundwerte des Sports an. Zu denen gehört auch Solidarität. Und diese sollte eindeutig den Opfern des DDR-Leistungssports, etwa den Dopingopfern oder verfolgten und inhaftierten Sportlern, gelten. Ingo Steuer hat sich trotz fünf Jahre anhaltender freiwilliger Spitzeltätigkeit bis heute nicht mit einer Entschuldigung an die Opfer gewandt. Das ist bedauerlich und sollte in eine solche Entscheidung mit einfließen. Der Begriff der Rehabilitation muss – angewandt auf Ingo Steuer -, der nach wie vor erfolgreich in seinem Wunschberuf arbeiten kann,  auf Opfer unangemessen wirken. Auch vor dem Hintergrund des Umgangs mit IM-Tätigkeiten in anderen Berufsgruppen stellt sich hier die Frage der Gerechtigkeit.“

Mehr als 110 Spitzelberichte von Ingo Steuer sind bisher aktenkundig, 4.400 Mark hat er für diese freiwilligen Leistungen erhalten. In seiner Autobiographie  „Eiszeit“ liegt keine Distanzierung oder Entschuldigung dafür vor.

Chemnitz, den 28. Juli 2014