„Bündnis Bunter Brühl“ weiht Schild „geöffnet von 1933 – 1945“ ein

„Kunst bilde Meinung und schaffe Werte“, so Uwe Dziuballa, Vorsitzender des Shaolom e.V., in seiner Rede gestern Abend anlässlich der Straßenkunstaktion direkt vor dem Geschäft.

Ca. 50 Teilnehmer, darunter Anwohner und Gewerbetreibende vom Brühl, waren gekommen, um im kleinen, aber feierlichen Rahmen das Schild mit der Aufschrift „geöffnet von 1933 – 1945“ direkt vor dem Thor Steinar-Laden einzuweihen. „Ziel der kreativen Protestaktion ist es, Kunden zu sensibilisieren, dass sie mit einem Einkauf in dem Geschäft rechtsextremes Gedankengut unterstützen“, so Dziuballa weiter. Es sei ihm unverständlich, wie Anhänger der Neonazi-Szene ihr Geschichtsbewusstsein so ausblenden können. „Aus diesem Grund ist auch das Datum für diese Aktion bewusst gewählt, jährte sich doch am 8. Mai das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 67. Mal.“

Unterstützt wurde das Bündnis durch zwei Musik-Duette der städtischen Musikschule. Begleitet von Oboen- und Violinenstücken wurde gestern gegen 18.15 Uhr das Schild enthüllt. Es gab einen Sektempfang und im Anschluss für die kleinen Besucher eine Straßenmalaktion mit Kreide.

Das Geschäft selbst schloss weit vor Beginn der Aktion; alle Rollläden waren unten. Die Initiatoren des Bündnisses Hanka Kliese, Chemnitzer SPD-Landtags­abgeordnete, und Tim Jungmittag, Vorsitzender der Jusos Chemnitz, bekräftigten: „Wir wollen, dass die die Rollläden des Thor Steinar-Ladens für immer unten bleiben, und hoffen, dass das Schild auch Passanten zum Nachdenken anregt. Da eine Schließung des Geschäftes in naher Zukunft nicht abzusehen ist, setzen wir den Protest bunt und kreativ fort.“

Direkt im Anschluss trafen sich deshalb die Mitglieder des Bündnisses, um weitere Aktionen zu besprechen.

Chemnitz, den 9. Mai 2012