Bündnis „Chemnitz für alle“ fordert Verantwortungsbewusstsein für Inklusion ein

Vor gut zwei Jahren gründete sich das Bündnis „Chemnitz für alle“ mit dem Ziel, die Schaffung einer barrierefreien Stadt und die Umsetzung der UN-Behinderten­rechtskonvention voranzutreiben. Auf einer Veranstaltung im TIETZ wurde am 26. März 2010, dem 1. Jahrestag der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention, eine Resolution an die Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig überreicht. Darin forderte das Bündnis ein, was zur Umsetzung des Vertragswerkes notwendig ist: Verbesserter Zugang von Bildungs-und Kultureinrichtungen, barrierefreie Wohnangebote und vieles mehr.

Zwei Jahre später möchte das Bündnis von den Verantwortungsträgern wissen: Was ist passiert? Was ist geplant? Wer leistet welchen Beitrag für ein „inklusives Chemnitz“? Dazu haben sich die Akteure, zu denen Petra Liebetrau (Behindertenbeauftragte der Stadt Chemnitz), Klaus Möbius (Vorsitzender des Behindertenbeirats der Stadt Chemnitz), Julia Wunsch (Landesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam Leben Gemeinsam Lernen), Kay Uhrig (Mobile Behindertenhilfe der Stadtmission Chemnitz), Sabine Sieble (Tellerrand e.V.), Katrin Radschuhn (RAGH e.V.), Antje Möbius (VdK) und Hanka Kliese (MdL) gehören, eine besondere Aktion ausgedacht: Sie verteilen Postkarten in den Stadtratsfraktionen und öffentlichen Einrichtungen der Stadt. Darauf werden die Empfänger aufgefordert zu schreiben, welchen Beitrag sie dafür leisten wollen, dass Chemnitz „inklusiv“ wird.

Die Ergebnisse der Postkartenaktion werden ab 31. Mai im Rathaus zu sehen sein. Kay Uhrig, Leiter der Mobilen Behindertenhilfe der Stadtmission Chemnitz und Gründungsmitglied des Bündnisses, erklärt dazu: „Bei vielen Menschen – mit und ohne Behinderung – ist die Chance, welche in der UN-Behindertenrechtskonvention liegt, noch gar nicht bekannt. Deshalb müssen wir das Thema immer wieder in das Bewusstsein der Gesellschaft rufen“. Im Mittelpunkt der Aktion steht nach Aussage des Bündnisses „Chemnitz für alle“ die Aufklärung über Rechte und Möglichkeiten, die mit dem Thema „Inklusion“ verbunden sind. Darüber hinaus soll deutlich werden, dass es eine gesamtgesellschaftliche Dimension hat. „Inklusion wird nicht nur von Politik oder Verwaltung gemacht. Jeder kann und soll einen Beitrag dazu leisten“, so die Initiatorin Hanka Kliese.

Chemnitz, den 22. März 2012