Schwarzgelbe Sportförderung: Erst kürzen, dann Flickschustern.

„Das heute von der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag vorgestellte sportpolitische Positionspapier ist nicht mehr als ein Lippenbekenntnis zum ‚Sportland Sachsen‘; zudem werden Investitionen in die Sportinfrastruktur gefordert. Ich frage: Wo war dieses Bekenntnis in den letzten zweieinhalb Jahren?

Zur Erinnerung: Mit dem letzten Doppelhaushalt hat Schwarzgelb die Investitionen in Sportstätten von 23 Millionen Euro (2010) auf zunächst 2,85 Millionen Euro (2011) und dann auf lächerliche 880.000 Euro (2012) zusammengestrichen. Und das angesichts eines Investitionsstaus von 1,2 Milliarden Euro! Auch das von der Regierung ins Leben gerufene Programm ‚KOMM in den Sportverein‘ steht aufgrund mangelder Resonanz kurz vor dem Scheitern. Fazit: In den zweieinhalb Jahren Schwarzgelb in Sachsen ist die Sportförderung dem Kürzungshammer zum Opfer gefallen – mit folgenschweren Konsequenzen für Sportvereine, ihre Sportlerinnen und Sportler sowie Übungsleiter.

Die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag erneuert daher ihre Forderungen:

  • Einrichtung eines Landesinvestitionsprogramms für die kommunale Sportinfrastruktur von jährlich 25 Millionen Euro
  • Schaffung eines sächsischen Sportfördergesetzes
  • Erhöhung der Unterstützung der Landes- und Kreissportbünde von jährlich 16,5 auf 20 Millionen Euro 
  • Verbesserung der Anerkennung und Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements
  • Stärkung des Schulsports und Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen

Die SPD-Fraktion wird demnächst einen eigenen Entwurf für ein sächsisches Sportfördergesetz in den Landtag einbringen. Damit wollen wir die Planbarkeit und die Verlässlichkeit sowie die finanzielle Absicherung des Sportes endlich gesetzlich verankern. Ich habe mich deshalb im letzten Jahr mit vielen Akteuren aus dem Sport getroffen und deren Anregungen in ein solches Gesetz einfließen lassen. Das Fazit: Sachsen ist ein Sportland und braucht deshalb aktive Unterstützung statt schwacher Lippenbekenntnisse und bloßer Flickschusterei.“

Dresden, den 28. Februar 2012