Fachgespräch konstatiert gravierende Mängel bei der psychiatrischen Versorgung in Sachsen

„Die Teilnehmer des Fachgesprächs stellen fest, dass durch die Kürzungen der Haushaltsmittel, die die Staatsregierung für die Jahre 2011 und 2012 beschlossen hat, die Versorgungsstruktur für psychisch kranke Menschen in Gefahr ist. Und dies bei steigenden Fallzahlen sowohl im Psychosomatischen als auch im psychiatrischen Bereich. Besorgnis erregend ist vor allem die Situation für kranke Kinder und Jugendliche, aber auch der steigende Bedarf bei Demenzerkrankten im Alter kann mit den vorhandenen Ressourcen nicht mehr bewältigt werden“, so Dagmar Neukirch.

Hanka Kliese weiter: „Es fehlt an einer belastbaren Datengrundlage, um eine zielgerichtete Planung für die nächsten Jahre überhaupt zu bewerkstelligen. Ein Psychiatrieberichterstattungsgesetz, welches die Grundlage für eine Datenbasis wäre, ist seit Jahren vorgesehen, aber bis heute nicht umgesetzt. Insgesamt ist ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen der Akteure in den Bereichen notwendig.“

Die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag fordert die Staatsregierung auf, bei der anstehenden Fortschreibung des Landespsychiatrieplanes nicht nur Absichtserklärungen zu formulieren, sondern konkrete Rahmenbedingungen, Verantwortlichkeiten, Ziele und Ressourcen zu benennen. Statt zu kürzen, müssen hier zusätzliche Finanzen zur Verfügung gestellt werden.

Dresden, den 01. April 2011